Kommunaltag: Landrat besucht die Stadt Jöhstadt

Am 25. September 2024 wurde Landrat Rico Anton im Rahmen des jüngsten Kommunaltages von Bürgermeister André Zinn in der Bergstadt Jöhstadt begrüßt. In einem Gespräch im Ratssaal des Rathauses Jöhstadt ermöglichten der Bürgermeister und seine Verwaltungsmitarbeiterinnen aus den Bereichen Finanzen und Bau Einblicke in die aktuelle Situation der Kommune. Dabei stand vor allem die bevorstehende Haushaltsplanung, insbesondere in Hinblick eines aufwachsenden Fehlbetrages, im Fokus. Nach Einschätzung von Katrin Ziehe, Sachgebietsleiterin des Sachgebiets Finanzen, wird die stark eingebrochene Gewerbesteuer die Stadt Jöhstadt zukünftig vor große Herausforderungen stellen. Um Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen, u. a. in den Bereichen Infrastruktur und Hochwasserschutz weiterhin ermöglichen zu können, hat die Suche nach einem pragmatischen Lösungsvorschlag für die Kommune mit ihren vier Ortsteilen höchste Priorität.

Auch der Bau des neuen Feuerwehrdepots im Ortsteil Steinbach wurde während des Kommunaltages abschließend thematisiert. Bei einer kurzen Besichtigung mit Bürgermeister André Zinn vor Ort, konnte sich Landrat Rico Anton einen Eindruck vom Neubau und dem Gelände verschaffen.

Landrat Rico Anton:

Trotz aller Herausforderungen war es richtig und wichtig, das Vorhaben im Jahr 2021 positiv auf den Weg zu bringen, da aktuelle Entwicklungen einer Avisierung des Projektes zum jetzigen Zeitpunkt im Weg stehen würden.

Das neue Feuerwehrdepot im Ortsteil Steinbach wird künftig die Einsatzstelle von 31 ehrenamtlichen aktiven Kameradinnen und Kameraden der Freiwillegen Feuerwehr Steinbach sein. Der Sozialtrakt mit großzügigem Schulungsraum, Küche, Wehrleiterbüro im Obergeschoss sowie Umkleideräumen, sanitären Einrichtungen und verschiedenen Funktionsräumen im Erdgeschoss werden ergänzt durch eine Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen. Während der dreieinhalbjährigen Bauzeit wurden ca. 2,8 Millionen Euro investiert. 650.000 Euro erhielt die Stadt Jöhstadt als Festförderbetrag aus den Landesmitteln der Feuerwehrförderung. Vor allem die Errichtung des Baugrundes war durch seine Hanglage sehr aufwändig. Die Baupreisentwicklung der letzten drei Jahre sorgte ebenso für die immense Kostensteigerung von 1,1 Millionen Euro gegenüber dem Planansatz. Das Feuerwehrdepot wurde gemeinsam mit einer Rettungswache des Rettungszweckverbandes Chemnitz – Erzgebirge errichtet.

Die Einweihung der Rettungswache soll am 25. Oktober 2025 erfolgen.

Bürgermeister André Zinn:

Die neu errichteten Gebäude für die Feuerwehr und die Rettungswache sind wichtige Investitionen für die Zukunft und dienen der Sicherheit unserer Bürger im Preßnitztal und in den umliegenden Ortschaften.

Der Kommunaltag wird traditionell von einem Firmenbesuch geprägt, so führte diesmal der Weg im Laufe des Vormittages ins Gewerbegebiet von Jöhstadt zur Firma Dietel Bauelemente GmbH. Auf 10.400 Quadratmetern Produktionsfläche fertigen hier über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit dem Jahr 1950 Fenster- und Haustüren aus den Materialien Holz, Aluminium und Kunststoff sowie Treppen aus Holz, Holz-Stahl und Holz-HPL. Dabei kommen modernste Anlagen und Maschinen zum Einsatz. „Kern unserer Unternehmensstrategie ist die Belieferung von Wiederverkäufern wie Tischler, Handwerker und Handel. Diese befinden sich vor allem in Mittel- und Norddeutschland. Dieses Konzept funktioniert für uns in unserer Region am besten – wir sind mit 815 Metern im Übrigen nicht nur der höchstgelegene Fensterbauer Sachsens, sondern bieten auch die Größte Ausstellung von Fenstern, Türen und Treppen im Erzgebirge auf etwa 500 Quadratmetern“, erklärte Geschäftsführer Thomas Dietel im Zuge der Begrüßungsrunde im Ausstellungsraum. Der Austausch zwischen Landrat Rico Anton und dem mittelständischen Unternehmen rundete den jüngsten Kommunaltag ab. Im Gespräch wurden aktuelle wirtschaftliche Herausforderungen erörtert, aber auch Positives besprochen. So zeigen sich Thomas Dietel und seine Tochter Stephanie Dietel grundsätzlich positiv gestimmt mit Blick auf die zukünftige Entwicklung, insbesondere unter Anbetracht des energetischen Sanierungspotenzials, gehen aber kurzfristig dennoch von einer weiter anhaltenden Talfahrt im Baugewerbe aus. Das Jöhstädter Unternehmen stützt sich auf seinen langjährigen Mitarbeiterstamm und erfreut sich auch am wieder steigenden Interesse von potenziellen Auszubildenden. So bietet es die Ausbildung zum Tischler und zur Bürofachkraft sowie Studienplätze für BA-Studenten für Holztechnik und BWL Industrie an.

Stephanie Dietel, Assistenz der Geschäftsführung:

Wir als Geschäftsführung sind stolz auf das bisher Erreichte, auf die Produkte die hier gefertigt werden und auf unsere engagierten Mitarbeiter. Nichtsdestotrotz ist die aktuelle Lage in unserer Branche schwierig und geprägt von rückläufigen Umsatzzahlen. Auch die öffentliche Hand kann hier einen Unterschied machen durch eine weitsichtige Vergabepolitik.

Landrat Rico Anton:

Ich freue mich darüber heute ein weiteres besonderes Unternehmen kennenlernen zu dürfen. Dietel Bauelemente GmbH sticht in der Branche heraus, weil der Markt individueller geworden ist. Diesen Wünschen kann hier auf hohem Qualitätsniveau entsprochen werden. Unternehmen wie diese sind enorm wichtig für die Region, sie sichern Arbeits- und Ausbildungsplätze und tragen somit zur Wohnattraktivität der Stadt bei. Ich wünsche alles Gute für die Zukunft und weiterhin viel Erfolg beim Meistern der alltäglichen Herausforderungen.

Weitere Informationen zu Dietel Bauelemente GmbH unter:www.dietel.de

 

Hintergrund Stadt Jöhstadt

Die Stadt Jöhstadt mit ihren Ortsteilen Steinbach, Oberschmiedeberg, Schmalzgrube und Grumbach erstreckt sich über 50 Quadratkilometer unmittelbar an der Grenze zur Tschechischen Republik und verfügt mit einer Gesamteinwohnerzahl von 2500 Personen über zahlreiche öffentliche Einrichtungen. Hierzu zählen u. a. eine Oberschule, eine Grundschule, eine Horteinrichtung, drei Kindertagesstätten und zwei Freibäder.

Weitere Informationen unter: www.joehstadt.de

 

Hintergrund Kommunaltag

Der Landrat des Erzgebirgskreises, Rico Anton, beabsichtigt alle 59 kreisangehörigen Kommunen während seiner Amtszeit einmal zu besuchen. Neben dem Kennenlernen der vielseitigen Städte und Gemeinden als Herz unserer kommunalen Ebene, verfolgt der Landrat damit das Ziel, Einblicke in das kommunalpolitische Geschehen vor Ort zu erhalten, Informationen zu aktuellen Projekten, künftigen Vorhaben und Herausforderungen aufzunehmen sowie einen direkten Austausch zwischen Landkreis und Kommunen zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter:

www.erzgebirgskreis.de

 

JB